Zweimal in der Woche bieten wir nachmittags in den Gemeinderäumlichkeiten der Nikolaikirche in Oldenburg Deutschunterricht an. Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen hier zur gleichen Zeit in verschiedenen Gruppen Deutsch. Dieses Modell ist ein voller Erfolg, v. a. die Mütter profitieren davon, dass sie parallel mit ihren Kindern unterrichtet werden. So können sie sich voll auf den Unterricht konzentrieren, ohne ihre Kinder betreuen zu müssen.

Die TeilnehmerInnen finden ihren Weg auf unterschiedliche Art und Weise zu uns, sie besuchen im Alltag ihre jeweilige Schule (Kinder, Jugendliche) oder nehmen an einem Integrationskurs (Erwachsene) teil. Freiwillig kommen sie zusätzlich am Nachmittag zu uns. Immer wieder erhalten wir die Rückmeldung, wie sehr es allen hilft, in kleinen Gruppen und herzlicher Atmosphäre ganz in Ruhe Themen zu vertiefen, zu bearbeiten, Fragen stellen zu können und vor allem das Sprechen in der neuen Sprache zu üben.

Die Teilnahme in unseren Sprachlernklassen ist kostenfrei, schnell und unbürokratisch möglich. Wir nehmen Kinder und Erwachsene auch im laufenden Geschehen neu auf. Selbstverständlich sind Menschen mit Handicap herzlich willkommen, kleine Geschwister dürfen mit machen und Mütter mit Babys sind herzlich eingeladen. Sie benötigen kein separates Betreuungsangebot für ihr Baby/Kleinkind.

TeilnehmerInnen unserer Kurse können sich bei uns zu einer gezielten Vorbereitung auf die B1/B2-Prüfung nach dem europäischen Referenzrahmen (GER) anmelden. Die Prüfungsvorbereitung findet zusätzlich zu allen anderen Unterrichtsangeboten in Kleingruppen statt. Vier bis sechs TeilnehmerInnen pro Lehrkraft üben, wiederholen und vertiefen die erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen Deutsch zu sprechen, um die Prüfung erfolgreich zu bestehen.

Wir organisieren in den Oster-, Sommer- und Herbstferien Ferienschulen mit Intensivkursen zum Deutsch lernen, damit der Lernprozess während der Schulferien nicht unterbrochen wird und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kontinuierlich Fortschritte machen können. Dieses Angebot gestalten wir in Parallelkursen, damit v. a. die Mütter sich voll auf den Unterricht konzentrieren können, ohne ihre Kinder betreuen zu müssen. Die Kinder nehmen mit viel Spaß und Freude an unserem projektorientierten Unterricht teil, in dem das Sprechen mit einem „echten kommunikativen Zweck“ im Vordergrund steht.

Nach getaner Arbeit organisieren wir Begegnungstreffen mit unseren TeilnehmerInnen und Oldenburger Familien, betätigen uns kreativ, spielen Spiele, unterstützen bei persönlichen Anliegen und verbringen bei Tee und Kaffee in jedem Fall eine abwechslungsreiche Zeit miteinander. Uns ist es wichtig, dass Kinder und Eltern mit Sprachbarriere in Kontakt mit deutschen Familien kommen. Bei regionalen und kulturellen Aktivitäten erkunden wir deshalb gemeinsam mit deutschen Familien und den TeilnehmerInnen unserer Ferienschule die Umgebung und die Freizeitangebote der Region. Wir machen durchgängig die Erfahrung, dass die Kontakte, die so entstehen, sehr bereichernd für beide Seiten sind und die Integration nachhaltig wirksam unterstützen.

Sozial benachteiligte sowie geflüchtete Kinder und Jugendliche unserer Projekte können im Rahmen der Ferienschulen darüber hinaus an besonderen Angeboten teilnehmen, die ihre Persönlichkeit stärken: Sich selbst verantwortlich und wertvoll erleben mit Tieren (heilpädagogisches Reiten sowie Lernort „Bauernhof“), in der Natur Kraft tanken und zur Ruhe kommen (Walderlebnispädagogik, Kanu- und Fahrradtouren), den eigenen Körper positiv wahrnehmen (bouldern, skaten, klettern, Kanu fahren, Bewegungsangebote in Kooperation mit dem OTB wahrnehmen) und sich kreativ ausdrücken (Kreativ-, Kunst- und
Zirkusangebote).